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1902-1931

Pfarrer Augustin Mandel

Am 25.07.1902 wurde der Bau des Pfarrhauses begonnen, schon am 09.11.1902 konnte die Kapelle feierlich von Monsignore Klein eingeweiht werden. Die heimatlose Zeit der kleinen Gemeinde hatte endlich ein Ende. Die Baukosten für das Pfarrhaus und für die Kapelle beliefen sich auf 70.000 Mark und wurden zum Teil von Pfarrer Mandel gesammelt. Den andere Teil stellte das Bonifatiuswerk zur Verfügung. Als am 01.10.1902 die erste Expositur in Adorf errichtet wurde, war es Pfarrer Augustin Mandel, der die Stelle des ersten Expositus von Adorf übernahm. Leider hielt der religiöse Aufschwung nicht lange an. So wie die Zahl der Katholiken in Adorf bis 1905 wuchs, so sank sie bis 1925, auch eine Folge des ersten Weltkrieges, wieder.

Jahr190019051925
Katholiken6081009676

Doch der zahlenmäßige Rückgang machte dem Gemeindeleben keinen Abbruch. Allerdings wurde dadurch eine Neustrukturierung der Gemeinde-Vereine nötig. 1931 wurden die einzelnen Vereine zu einem Gemeindeverein  zusammengeschlossen. Der eigentliche Sinn des Zusammenschlusses warneben einer besseren und übersichtlicheren finanziellen Koordinierung vor allem auch die Stärkung des Gemeinschaftsbewusstseins. Im September 1931 hielt Pfarrer Augustin Mandel seinen letzten Gottesdienst in Adorf. Wegen seiner großen Verdienste um die Missionsarbeit und der Seelsorge im Vogtland wurde er zum Ehren-Erzpriester ernannt. Am 28.09.1931 verließ Pfarrer Mandel Adorf entgültig und zog nach Bischofferode. Dort verstarb er am 29.11.1932. Die Gemeinden des oberen Vogtlandes haben ihm viel zu danken und werden ihn nicht vergessen.

1931-1951

Pfarrer Wilhelm Salm

Pfarrer Wilhelm Salm fand Dank seines Vorgängers Pfarrer Mandel in Adorf ein aktives Gemeindeleben vor. Am 11. September 1931 wurde Pfarrer Salm in sein Amt feierlich durch Erzpriester Scheurig eingeführt. In diesem Jahr konnten drei Trauungen und vier Taufen gefeiert werden; sechs Gemeindemitglieder wurden beerdigt. Es wurde 2200 mal die HL Kommunion ausgeteilt. (Auszug aus dem kirchlich statistischen Zählbogen!) 1932 wurde eine vom Bischof angesetzte Firmung abgesagt, die am 12. Juni gespendet werden sollte. Seine Excellenz wurde inzwischen zum Erzbischof von Freiburg ernannt und an eben diesem Tag inthronisiert. Verständlicher Weise war die Enttäuschung und der Ärger um die abgesagte Firmung groß, da alle Vorbereitungen für diesen Tag schon abgeschlossen waren. 
Ende Juni 1932 besuchte Seine Hoheit Kronprinz Pater Georg von Sachsen die Kapelle und das Pfarrhaus von Adorf. Am 6.12.1932 trat Bischof Peter Legge mit feierlicher Inthronisation sein Amt in der Diözese an. Er spendete dann am 5. Juni 1933 in Adorf das Sakrament der Firmung. 
Ab 1933 machten sich auch die politischen Gegebenheiten im Gemeindeleben bemerkbar. So wurden 1935 die außerkirchlichen Weihnachtsfeiern und vorher schon die weltlichen Kirchweihfeiern verboten. 1936 betraf das Verbot sogar das Kinderfest. Politische Aspekte wurden so auch inhaltlich für das Gemeindeleben relevant. Im Jahr 1939 wurde die Fastenverpflichtung für die Kriegszeit aufgehoben. Das Läuten der Kirchenglocken wurde in der Zeit von 18.00 Uhr abends bis morgens 8.00 Uhr untersagt; andererseits zu Hitlers Geburtstag angeordnet. 1940 wurde das Bistum Maria geweiht. Trotz der Kriegswirren wurden goldene Hochzeiten mit kirchlichen Einsegnungen gefeiert und 1942 fand eine Priesterkonferenz im Adorfer Pfarrhaus im Beisein des Bischofs statt.
In den darauffolgenden Jahren wurden die Auswirkungen des Krieges immer stärker spürbar, der Flüchtlingsstrom riss nicht ab. Die Gemeindebücherei wurde von Seiten des Staates aufgelöst und die Mitglieder der Gemeinde wurden zur Metallabgabe im Gewicht von 36 kg verpflichtet. Allerdings konnten die Kirchenglocken im Pfarrgebäude belassen werden. Ende April 1945 wurde Adorf von der amerikanischen Artillerie beschossen. Auch das Pfarrhaus wurde getroffen, 50 Fensterscheiben waren zertrümmert, Öfen, Türen und Bilder waren kaputt; die Kapelle selbst blieb unversehrt, wunderbar geschützt.
Am 6.Mai 1945 mittags atmete alles auf, die Stadt Adorf war durch die Amerikaner besetzt worden. Die großen Probleme stellten sich aber erst nach der russischen Besetzung ein: große Wohnungsnot, teilweise Plünderungen durch die russischen Besatzer, welche im Juni nach Adorf kamen, machten der Bevölkerung stark zu schaffen. Weihnachten 1945 konnte um 12.00 Uhr eine Christnachtsfeier gehalten werden.
Da Adorf im Grenzgebiet lag, wurde es in den folgenden Jahren schwierig, die Christmette zu feiern. 1947 wurde sie aufgrund strenger Polizeistunden nicht mehr genehmigt. Auch die Seelsorge wurde durch die Gesetze im Sperrgebiet stark beeinträchtigt. Pfarrer Salm blieb bis 1951 in der Adorfer Gemeinde. Am 1.09.1951 tritt Herr Pfarrer Salm in seinen Ruhestand und siedelte nach Bad Elster über. Dort übernahm er die Geistlichenwohnung und die Verpflichtung zur Seelsorge in Bad Elster. Zu seinem Nachfolger wird Pfarrer Hugo Franz ernannt.

1951-1957

Pfarrer Hugo Franz

Am 30.09.1951 wird Pfarrer Hugo Franz feierlich durch Erzpriester Rierig in sein Amt als Gemeindepfarrer von Adorf eingeführt. Während seiner 6jährigen Amtszeit in Adorf gelang es ihm, trotz aller Schwierigkeiten ein lebendiges Gemeindeleben auszubauen und zu erhalten. Mit welchen Problemen die Gemeinde in dieser Zeit konfrontiert war, zeigten die Zahlen der Firmlinge. 1952 empfingen 102 Kinder und Erwachsene das Sakrament der Heiligen Firmung. Dagegen waren es 1955 nur noch 33 Firmlinge. Am 9. November 1952 wurde feierlich das 50jährige Bestehen der Gemeinde gefeiert. In seiner Predigt hielt Pfarrer Franz einen Rückblick auf die Entstehung und Entwicklung der Adorf er Gemeinde sowie der Gemeinden des gesamten Vogtlandes. Nach 50 Jahren bekam das Pfarrhaus eine neue Lichtanlage. Am 31.08.1957 wird Herr Pfarrer Franz pensioniert.

1957-1983

Karl-Heinz Urbanek

Pfarrer Karl-Heinz Urbanek, geboren am 19.11.1912 wurde am OS.September 1957 als Pfarradministrator in Adorf in sein Amt eingeführt. Zu dieser Zeit zählte die Gemeinde Adorf ca. 1000 Katholiken. Durch den Besitz eines Autos war es Pfarrer Urbanek möglich, die Gottesdienste in Bad Elster ganz mit zu übernehmen, nachdem Pfarrer Salm ab Mitte Oktober krankheitshalber davon abstehen musste. Neben Männer- und Frauenabenden, der Frohen Herrgottstunde für Vorschulkinder wurde wieder der Brauch der Kolende - Haussegnung zu Beginn eines neuen Jahres - eingeführt. 
Im Jahre 1959 wurde unsere Adorf er Kirche im Innenraum vollkommen umgestaltet und renoviert. Die Ausführung der Renovierung lag in der Hand des Leipziger Architekten Herrn Artur Becker. Der Bau begann am 12.01.1959. Die Beteiligung der Gemeinde an der Umgestaltung ihres Gotteshauses war sehr hoch; die Gemeindemitglieder haben insgesamt ca. 2000 Aufbaustunden geleistet. Außerdem hatte sich die Adorf er Kirchgemeinde schon im Oktober 1957 verpflichtet, jede Woche einen Stundenlohn für die Kirchemenovierung zu opfern, der jeweils am letzten Sonntag des Monats in der Kirche abgegeben wurde. Von der Gemeinde mussten insgesamt 25.000,00 Mark aufgebracht werden; der gleiche Betrag wurde vom Ordinariat zur Verfügung gestellt. Mit neuen Kirchenbänken, den bunten bleiverglasten Fenstern, neuen Seitenaltären und einem neuen, verschließbaren Beichtstuhl erhielt die Kapelle ein völlig neues Bild. Schon am 26.04.1959 konnte der große Dankgottesdienst in der neugestalteten Kapelle gefeiert werden. Am 03. November 1963 konnte für unsere Kirche die neue Glocke von Herrn Domdekan Palm geweiht werden. Sie trägt den Namen „Maria-Regina ora pro nostra parchia." ("Maria Königin, bitte für unsere Gemeinde") Die Glocke hat den Ton h' und wiegt mit einem Durchmesser von 80 cm, 310 kg. Die erste Glocke „St. Josef ora pro nobis" ("Heiliger Josef, bitte für uns!") hat den Ton d" und wiegt etwa 3,5 Zentner.
Am 30.Juli 1964 durfte Herr Pfarrer Urbanek in Adorf sein Silbernes Priesterjubiläum feiern, bei dem unser ehemaliger Herr Bischof Otto Spülbeck von Meißen zugegen war. Die Gemeinde von Adorf bedankte sich bei ihrem Pfarrer mit einem roten Vespermantel als Geschenk für seine Seelsorgearbeit. Herr Pfarrer Urbanek führte im Jahre 1967 erneut eine Kirchenrenovierung durch, bei der am 22.05.1967 das gesamte Pfarrhaus eingerüstet wurde, um die Dachrinnen zu erneuern und kaputte Stellen am Dach auszubessern. Im gleichen Zug wurde der Innenraum der Kirche und das Treppenhaus neu gemalert. Die damalige Jugend der Gemeinde errichtete im Pfarrgarten einen Fronleichnamsaltar, der 1968 zur Prozession erstmalig genutzt werden konnte.
Mit der Urkunde vom 10.Januar 1969 wurde die unbesetzte Lokalie Bad Brambach mit den dazugehörigen Ortschaften aus der Pfarrei Markneukirchen in die Pfarrei Adorf umgepfarrt. 1969 gestalteten zwei Gemeindemitglieder den Altarraum unserer Kirche so um, dass am Palmsonntag die erste Messe versus populum (der Priester schaut während der Eucharistiefeier zur Gemeinde) und mit dem Messkanon in der Muttersprache (laut gebetet), gefeiert werden konnte. Herr Pfarrer Urbanek beherbergte viele polnische und tschechische Priester; Seine Kontakte zu den Geistlichen in Skalna (Stein) und Frantivskove Laznê (Franzensbad) waren brüderlich und wurden gepflegt.
Johannes Groß wurde am 28.06.1969 als erster aus der Gemeinde Adorf hervorgegangener Priester in der Kathedrale zu Dresden zum Priester geweiht. Die Primiz war am 06.07.1969 in Adorf. Seit 1970 treffen sich die Senioren monatlich zum Altennachmittag. Am 21. Juni 1970 verstarb auf der Rückfahrt von der Frauenwallfahrt in Wechselburg Bischof Dr. Otto Spülbeck in Mittweida. Am 17.Oktober des Jahres wurde der neue Bischof von Meißen, Bischof und Kapitelsvikar Gerhard Schaffran aus Görlitz in sein neues Amt eingeführt.
Im August 1971 wurde der Anfahrtsweg zur Kirche in Adorf asphaltiert. Die Kosten betrugen 4700,00M. Zum 01. September 1971 wurde für Bad Elster Pfarrer Alfons Schwarzer angestellt, was zur Entlastung unseres Pfarrers Urbanek führte, da er die Gottesdienste und die Kurseelsorge mit übernahm. Auch verpflichtete sich Herr Pfarrer Schwarzer wenigstens alle 4 Wochen den Gottesdienst in Adorf und Bad Brambach zu übernehmen, so dass Pfarrer Urbanek der Gemeinde in Bad Elster nicht ganz entfremdet wurde. Im Oktober 1976 wurde das gesamte Dach unserer Kirche neu gedeckt. Diese Bauarbeiten dauerten bis Ende Februar 1977 an. Von März bis April diesen Jahres wurden noch etliche  Mauerreparaturen und Renovierungen unternommen.
Vom 26.6. -03.07.1977 hielt der polnische Her-Jesu-Pater Mazur eine Missionswoche in unserer Gemeinde, die sehr gut angenommen wurde. Am Sonntag den 13. November 1977 beging die Adorfer Gemeinde ihr 75-jähriges Bestehen mit Festgottesdienst und anschließendem Frühschoppen. Der Nachmittag wurde mit den Gemeindemitgliedern und Gästen im evangelischen Pfarrsaal begangen. Frl. Anna Werner, die langjährige Pfarrhaushälterin, verabschiedete sich am 25.Juni 1978 von der Gemeinde Adorf nach über 20 Jahren treuem Dienst bei Pfarrer Urbanek. Sie war im Stillen der gute Geist der Gemeinde und suchte nun ihren wohlverdienten Ruhestand im katholischen Altersheim in Plauen. 
Im März 1979 wurden im Pfarrhaus neue Wasserrohre verlegt, die durch den Garten führen. Dabei wurde das Brauchwasser aus der Josefs-Quelle im Kellerbereich gespeist. Im August 1979 wurde die Orgel in Adorf aufwendig repariert. Im Januar 1981 nahm Herr Pfarrer Schwarzer Abschied von den Gemeinden Adorf und Bad Elster und lebte nun in seinem Haus in Hundsgrün.
Im August 1981 wurde das alte Kreuz vor der Kirche wieder aufgestellt, welches durch die Bauarbeiten an dem Kirchenvorplatz vorübergehend entfernt worden war. Am 15.Januar 1982 kam Pfarrer Norbert Kaulich nach Bad Elster um sich besonders als Bäderpfarrer den Kurgästen zu widmen. Mit diesem Amt übernimmt er den gesamten Religionsunterricht und die Jugendstunden. Am 25.Juni 1983 wird der aus Adorf stammende Diakon Ralf Berthels in Dresden zum Priester geweiht und am 03.07.1983 wurde in Adorf seine Primiz gefeiert. Am 28.08.1983 hält Herr Pfarrer Urbanek seinen letzten Gottesdienst in Adorf und hat aus diesem Anlass die ganze Gemeinde am Nachmittag nach der Andacht zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen. Am 29.08.1983 verließ Herr Pfarrer Urbanek Adorf und trat seinen wohlverdienten Ruhestand im Caritasheim in Blankenhain an.

1983-1991

Pfarrer Roland Müller

Herr Pfarrer Müller wurde am 03.09.1983 feierlich in Adorf als Nachfolger von Herrn Pfarrer Urbanek eingeführt. Herr Pfarrer Müller, im Herzen mit dem Vogtland verbunden, zog es aus Leipzig in unsere kleine Stadt. Die acht Jahre seines Wirkens waren, so seinen Worten in der Chronik folgend, geprägt vom Kleinerwerden der Gemeinde. Durch die politischen Verhältnisse in der DDR und deren gestörtes Verhältnis zu der katholischen Kirche waren die Jahre vor der Wende besonders mit Problemen gezeichnet, welche sich auch prägnant auf die Kinderarbeit in den Gemeinden ausgewirkt haben. Dennoch wurde in unserer der Gemeinde Glauben treu gelebt und nach außen getragen . Die Frohe Herrgottstunde, der Religionsunterricht, die Jugendstunden, der Kirchenchor und so vieles anderes legten dafür Zeugnis ab. 
1987 fand in Dresden das große Katholikentreffen statt, bei dem unsere Gemeinde in großer Anzahl vertreten war. Zu diesem Katholikentreffen wurde von jedem Bistum ein Kreuz angefertigt, das dann in Dresden zu einem großen Kreuz zusammengefügt wurde. Ein Kreuz des Katholikentages durfte unsere Gemeinde erhalten. Dieses wurde dann vor unserer Kirche aufgestellt und zu unserem Kirchweihfest geweiht. Am 29.06.1988 feierte Herr Pfarrer Müller in Adorf sein Silbernes Priesterjubiläum. Nach der Wende 1989 wurde auch in unserer Gemeinde die neue Freiheit zum Zeichen der Christenheit, denn 1991 war es den Gemeindemitgliedern von Adorf und Bad Elster möglich, durch die Partnergemeinde von Bad Elster - Bad Waldsee, eine Fahrt in die Heilige Stadt mitzuerleben. Auch war es nun möglich, mit den Kindern der Gemeinde das alljährliche Dreikönigssingen, welches deutschlandweit, außer in der DDR praktiziert wurde, wieder zu einer lieben Tradition aufleben zu lassen. Kurz vor dieser bewegten Zeit, anno domini 1987, verließ Herr Pfarrer Scholz die Pfarrei Markneukirchen. Da unser Bischof Joachim Reinelt aus personellen Gründen nicht in der Lage war, die Nachbarpfarrei wieder zu besetzen, gehörte die Seelsorge schon bald mit zu den Aufgaben von Herrn Pfarrer Müller. Auf Grund der hohen Belastung, die nun auf unserem Pfarrer lag, wurde unserer Pfarrei im April 1990 Kaplan Norbert Mothes zugewiesen, der dann auch das leerstehende Pfarrhaus in Markneukirchen bezog.
Fast genau acht Jahre war Herr Pfarrer Roland Müller in Adorf Pfarrer. Im Herbst 1991 wechselte er auf eigenen Wunsch nach Netzschkau bei Reichenbach. Bisher noch nicht genannt, aber ein sehr bemerkenswert liebevoller und hilfsbereiter Mensch war seine Pfarrwirtin, Frau Maria Stowitzschek. Im Hintergrund spürte man ihre Hand, die in den folgenden Jahren sehr vermisst wurde. Immer da, wenn sie gebraucht wurde und doch ganz bescheiden schenkte sie dem Pfarrer und der Gemeinde ihre Kraft. Dank sei Gott, dass sie da war. 

1991-2001

Pfarrer Michael Sander

Im September 1991 wurde Pfarrer Michael Sander in Adorf als der neue Gemeindepfarrer eingeführt. Mit viel Temperament und seinem freundlichen aufgeschlossenen Wesen fand er sehr schnell Zugang zu den vier Gemeinden, welche seinem Seelsorgeamt oblagen. Kaplan Mothes, der ihm am Anfang noch zur Seite stand, unterstützte ihn tatkräftig. Gleich in der ersten Zeit plante er den schon lange fälligen Heizungsbau und die Erneuerungen der Sanitäranlagen in unserem Adorfer Gemeindehaus. Unter seiner Hand wurden viele Gemeindeaktivitäten geplant und durchgeführt, wie zum Beispiel ein Sommerfest, zu dem alle vier Gemeinden unserer Pfarrei und die Adorfer evangelische Gemeinde herzlich eingeladen war. Im Herbst 1992 verließ Kaplan Mothes Adorf und wurde Pfarrer im Erzgebirge. Im November/ Dezember des Jahres 1993 wurde das Adorfer Pfarrhaus von Grund auf renoviert. Für diese große Aktion wurden der Gemeinde Adorf finanzielle Mittel vom Bonifatiuswerk zur Verfügung gestellt. Weihnachten mit dem Krippenspiel der Kinder konnten schon in der neu renovierten Kirchen gefeiert werden. Die Gemeinde freute sich über die neue Heizung, welche schon jahrelang notwendig war. Der Gemeinderaum wurde vergrößert und im Erdgeschoss wurden die Sanitäranlagen integriert. Mit Herrn Pfarrer Sander war es möglich, eine wertvolle und sehr gehaltvolle Kinderarbeit weiter zu entwickeln, so wurden das jährliche Krippenspiel und das Dreikönigssingen im Neuen Jahr für unsere Kinder zur schönen Tradition. Vielen ehrenamtlichen Helfern wurde bei Herrn Pfarrer Sander die Möglichkeit geschenkt, sich aktiv ins Gemeindeleben mit einzubringen. Aber auch Pfarrer Sander selbst war der Kinder- und Jugendarbeit gegenüber sehr aufgeschlossen, so lud er die Firmlinge 1997 zu einem Besuch des Musicals„ Glory Halleluja" nach Volkach bei Würzburg ein, den Ministranten zeigte er seine Heimatstadt Leipzig von seiner schönsten Seite und mit den Jugendlichen verbrachte er ein unvergessliches Wochenende in Potsdam. Seit 1997 gab es in der vorösterlichen Fastenzeit die Möglichkeit mit den „Exerzitien im Alltag" zur inneren Ruhe zu kommen. Sehr gemeinschaftsverbindend und beeindruckend war auch unsere Gemeindeausfahrt im Juni 1998 nach Prag. Im Heiligen Jahr 2000 konnten in Adorf die bisher letzten 2 Taufen gefeiert werden (ein Erwachsener und ein Kind). Im Jahr 2001 wurde Herr Pfarrer Sander vom Bischof Joachim Reinelt nach Glauchau versetzt, um dort eine wesentlich größere Gemeinde als Adorf zu übernehmen.

2001-2003

Pfarrer Martin Seidel

Im November 2001 wurde Herr Pfarrer Seidel in unsere Adorfer Gemeinde eingeführt und schon im Dezember desselben Jahres stand er vor der ersten großen Veränderung und damit vor einer großen Aufgabe, die unsere Gemeinde betraf. Durch viele personelle Veränderungen, wie auch durch den Priestermangel, der in unserem Bistum vorherrscht, blieb es nicht aus, dass es auch strukturelle Veränderungen im Vogtland gab. Die Gemeinden Adorf und Markneukirchen wurden im Dezember 2001 rechtlich zu einer Pfarrei zusammengeschlossen. Viele Versuche, beide Gemeinden zu einer zusammenzuführen, erwiesen sich als schwierig; nun wurde es „angeordnet". Im März 2002 wurde der erste gemeinsame Pfarrgemeinderat von Markneukirchen, Adorf, Bad Brambach und Bad Elster gewählt. Damit begann eine große Herausforderung für unsere Gemeinden. Aber mit Gottes Hilfe, die uns als Adorfer Gemeinde nun schon 100 Jahre begleitete, werden wir versuchen, über manche Gemeinsamkeiten das Zusammenwachsen zu erleichtern. In beiden Städten werden in diesem Jahr noch Firmungen gespendet und dann wollen wir versuchen vieles, wie z.B. Feiertagsgottesdienste uvm. gemeinsam zu feiern und zu gestalten, ohne die Aktivitäten der Gemeinde vor Ort zu lähmen.